Vogelbeobachtungen

Mindestens 5 Kraniche im Kernmoor und dem angrenzenden Grünland lassen immer wieder ihren unverwechselbaren Trompeten-Sound hören. Ãœberall zeigen sich Schwarzkehl-Pärchen, auf einem unbefestigten Wirtschaftsweg auch ein erstes Blaukehl–Männchen. Während die Mäusebussarde (>20), den Ansitz bevorzugen, jagen zwei Kornweihen (1,1) im Tiefflug. Zudem in den Morgenstunden A, B, Ba, Bm, Ei, G, Gra, Grr, He, Hr, K, Ki, Kr, Md, R, Rd, Rei, Rk, Ro, Rt, S, Sd, Tf, W, Wd. – Morgensonne, -1°, > 07.³⁰ Uhr -.

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Zunächst noch recht verschlafen, wird es mit dem Aufklaren doch noch recht lebendig. Auf den Moorwiesen finden sich Kiebitze, Wacholderdrosseln und Stare zuhauf ein. Zwischen Buschwerk, Wegrainen und Grabenböschungen pendeln Goldammern (12), Buchfinken, Rohrammern (6) und Stieglitze (7) sowie die ein und andere Blau- u. Kohlmeise. Dagegen meiden 9 Schwanz- und 2 Sumpfmeisen die Niederungen. Nicht so die Mäusebussarde, die nicht davor zurück schrecken, Maulwurfshügel als Ansitzwarten zu nutzen. Die Kornweihe (0,1) zieht es dagegen vor, ihr Jagdglück im Tiefflug zu suchen. Als Ãœberflieger betätigen sich 12 Singschwäne und ein seltener Rotmilan. Die hier beheimateten Kraniche zieht es noch nicht in die offenen Flächen; ihre wiederholten Rufe verraten jedoch ihre Anwesenheit. Ein Raubwürger sieht mich zuerst und sorgt sogleich für die notwendige Fluchtdistanz. Zudem A, Bs, Ei, Gra, Hö, K, Md 3, Rk, Rt, Sto, Zt 2. – Bewölkung aufklarend, 2°, 08.⁰⁰ – 10.³⁰ Uhr -.

Apropos Raubwürger: Es gibt 2 Hauptarten, den nördlichen Raubwürger Lanius excubitor und den südlichen Raubwürger Lanius meridionalis, auch Mittelmeer-Raubwürger genannt. Der bei uns vorkommende Würger hat sein Verbreitungsgebiet in Nord- u. Mitteleuropa. Die aus den nördlichen Regionen sind Teilzieher, die mitteleuropäischen eher Standvögel; allerdings sind sie bei uns eher spärlich vertreten und vornehmlich im Winterhalbjahr zu beobachten, was vermuten lässt, dass auch nördliche Wintergäste darunter sind. Der Rw ist ein amselgroßer Sing-Raubvogel in Grau, Schwarz und Weiß mit langem Schwanz und einem schwarzen Augenband, das vom Schnabel bis hinter die Augen reicht. Er wählt seine Ansitzwarten i. d. R. in Höhen zwischen 3 und 8 m, von denen er steil hinunter gleitet um seine Beute dann im Tiefflug zu ergreifen. Aber auch Such- und Rüttelflüge gehören zu seinem Repertoire. Die Beutetiere, wie Mäuse, Amphibien oder Vögel tötet er durch Schnabelhiebe oder Nackenbisse. Also schon ein ganz schlimmer Finger.

Die Sonne hat den Kampf gegen den Hochnebel verloren, es bleibt daher auch am Nachmittag neblig-trüb. Dennoch lässt sich der ein und andere Vogel bei der Nahrungssuche beobachten. Während mindestens 10 Mäusebussarde auf Weidezäunen und am Boden ansitzen, versucht eine weibliche Kornweihe ihr Glück im Fluge. Finkenvögel durchstreifen das Strauchwerk und suchen immer wieder auch auf den Wegen nach Fressbarem; so auch die 5 Rohrammern und ein Gimpelmännchen. Zudem zeigen sich auch 9 Wacholderdrosseln und ein Rotkehlchen. Was die Kiebitze (21), deren Nahrung aus Insekten, Larven, Käfer, Raupen und Regenwürmern sowie Samen und Früchten besteht, auf hart gefrorenem Grünland zu finden hoffen bleibt mir verborgen. Auf einem der das Moor durchziehenden Kanäle eine weibliche Schellente sowie 1,1 Zwergtaucher. – Nebel, ein wenig gelichtet, – 3°, > 15.00 Uhr -.

Ãœber dem Dahlemer See, hält sich den Vormittag über ein hartnäckiger Schleier, so dass dort lediglich 5 Haubentaucher schemenhaft auszumachen sind. Im übrigen hat ich der Nebel aber gegen 10.30 Uhr weitgehend gelichtet, so dass manch erfreuliche Beobachtung möglich. Allen voran auch hier ein Raubwürger. Der amselgroße Vogel präsentiert sich immer wieder weit sichtbar auf den höchsten Spitzen der Sträucher am Weg entlang des Kernmoores. Auf einem Sandweg auf Nahrungssuche 12 Goldammern und mehrere Buchfinken. Mit dabei als früher Wintergast ein Bergfink, häufiger Brutvogel in nordeuropäischen Nadel- u. Birkenwäldern. In einer hohen Baumkrone sucht ein Gimpel-/ Dompfaffen- Pärchens Nahrung, in niedrigerem Strauchwerk 4 Stieglitze, 3 Rohrammern und ein Zilpzalp in gleicher Mission unterwegs. Auf einer Konifere einer der kleinsten Vögel Europas, ein Wintergoldhähnchen. Es sucht die Unterseiten der Zweige nach Spinnengetier ab, vollführt auch immer wieder kolibriartige Schwirrflüge vor den Zweigspitzen. Ein Blickfang auch die sehr hübsche Rotdrossel, ei9ne recht kleine Drossel, die dank ihres deutlichen weißen Ãœberaugen- und Bartstreifs immer freundlich dreinzuschauen scheint. Sie kommt zu uns als Wintergast oder aber Durchzüglerin. Doch es zeigen sich auch einige großkalibrigere Spezies und zwar Silberreiher (3), Kornweihen (1,2), Rüttelfalken (2) und 16 Mäusebussarde. Neun von ihnen kreisen in großer Höhe, dürften wohl auf dem Zug sein. – Sonnig, 5°, > 10.30 Uhr -.

Die vielen Schlenken sind nach der langen niederschlagslosen Zeit trocken gefallen. Dennoch scheinen die Graureiher hier ihre Schlafplätze zu haben. Gegen 19.30 Uhr sind schon gut 20 Exemplare eingetroffen; Tendenz steigend. Während sich die ad. Kiebitze vermutlich im Schatten der Bulten aufhalten, spaziert einer ihrer Pulli über eine offene Torffläche. Auf den hier und da aufragenden Birkensträuchern 2 Schafstelzen, Schwarzkehlchen, Rohrammern, Bachstelzen und ein Blaukehlchen. Entlang des Weges Neuntöter, Wiesen- u. Baumpieper sowie Goldammern. Zudem auf Zaunpfählen ansitzende Mäusebussarde, Lach- u. Heringsmöwen sowie ein rufender Kuckuck. – Sonne, 27°, >18.30 Uhr -.

Dieses mit ca. 40 Quadratkilometern größte Hochmoor im Landkreis Cuxhaven, das noch über mehrere naturbelassene Areale verfügt, ist ganz offenbar ein gutes Pflaster für Kraniche, denn sie sind hier das ganze Jahr über anzutreffen. Heute fliegen 2 dieser Glücksvögel in das ausgedehnte westliche Kerngebiet, nordwestlich des Dahlemer Sees, ein. Wenig später kommt ein dritter hinzu. An die 30 Minuten schreiten die 3 Vögel auf engstem Raum umeinander, immer wieder laut trompetend, die Hälse gen Himmel streckend und die Schmuckfedern der Flügel zu einem vermeintlich buschigen, schwärzlichen Schwanz aufstellend. Doch nach dem Motto, Drei sind einer zu viel, muss schließlich einer das Feld räumen. Im Laufe der nächsten halben Stunde landet in einiger Entfernung ein anderes Paar, zwei weitere überfliegen das Areal. Mit mindestens 7 Brutpaaren präsentieren sich die Schwarzkehlchen. Dort und über den angrenzenden Moorwiesen jagen 3 Kornweihen (1,2) in niedrigem Auf-und-ab-Flug. Diese Spezies wird im Sommerhalbjahr i. d. R. durch die verwandte, etwas kleinere Wiesenweihe abgelöst. Die Wiesenweihen-Männchen sind u. a. an der schwarzen Flügelbinde zu erkennen. Eine Unterscheidung der Weibchen ist jedoch deutlich diffiziler. Auf Nahrungssuche im Bult-Schlenken-Komplex 5 Grau- u. 1 Silberreiher. Auf einem Weidezaun ein knapp amselgroßer, insgesamt gräulich erscheinender Vogel mit weißer und schwarzer Federzeichnung. Markant seine schwarze Augenbinde und der Schnabel mit einem kleinen Haken an der Oberschnabelspitze. Er trägt einen deutschen Namen, der so gar nicht zu diesem grazilen Vogel passt. Es ist ein Raubwürger. Die Geschlechter unterscheiden sich kaum merklich. Sie sitzen meist in waagerechter Haltung an, beherrschen aber auch den Rüttelflug. Ihr Nahrungsspektrum umfasst Kerbtiere, wie Laufkäfer, und Wirbeltiere, von Amphibien (Frösche, ..) über Reptilien (Eidechsen, ..) und Singvögel bis hin zu Kleinsäugern (Mäuse, ..). Mit ihren Beutetieren gehen die Raubwürger gelegentlich ziemlich rüde um. Sie werden für den späteren Verzehr auf Dornen und Stacheldraht aufgespießt oder auch in Astgabeln eingeklemmt. – Zudem vor Ort u. a. Ba, Fl, G, Mb 3, Md, Ro und W. – Bedeckt, 9°, > 11.40 Uhr -.

Die Zahl der Silberreiher ist inzwischen auf 8 angewachsen. Sie haben eine recht große Fluchtdistanz (Mindestabstand, der wenn er unterschritten wird, die Tiere zur Flucht veranlasst) und ziehen sich jeweils sehr früh ein stückweit zurück. Ein Baumfalke in rasantem Tiefflug auf Beutezug. Auf weitgehend schlammigen Schlenken 3 Flußregenpfeifer und 2 Waldwasserläufer. Zudem auch weiterhin u. a. Ba, Bk, Gbv, Grr, Nt, Swk, Sts u. W. – Sonne, 18°, > 10.00 Uhr -.

Heute morgen schmücken die Zäune der Moorwiesen etliche Braunkehlchen, die sich derzeit offenbar auf dem Zug befinden, mehrere Neuntöter und ab und an ein Wiesenpieper. Im Moor die beiden hier schon öfter beobachteten Silberreiher. Dort auch 2 weibliche Rohrweihen und ein Mäusebussard. Das Gebiet überfliegt ein juveniler Seeadler. – Sonne, 15°, 07.00 – 09.00 Uhr -.

Bei in der Früh noch recht mäßigen Temperaturen auf den Weidezäunen der Moorwiesen erfreulich viele Schwarzkehlchen sowie einzelne Goldammern, Steinschmätzer, Wiesenpieper und Neuntöter. Immer wieder Bachstelzen, die uns ein Stück vorauseilen und auf dem Weg umherwuseln. So wäre uns fast das Super- Highlight des Morgens entgangen, nämlich ein im Tarnanzug den Wegesrand nach Ameisen absuchender Wendehals. Er hat ein rindenartig geflecktes, graubraunes Obergefieder mit einem deutlich abgegrenzten dunkelbraunen Band vom Oberkopf bis über den Rücken hinunter. Die hellere Unterseite ist quer gebändert, die Federzeichnung dabei pfeilförmig. Das dunkle Zügelband setzt sich hinter dem Auge fort und führt die Halsseiten hinunter. Der Schnabel ist kurz, spitz und grau, der Schwanz lang mit 3 dunklen Querbinden Der Wendehals ist der einzige Langstreckenzieher aus dem Kreis der europäischen Specht-Familie, Seine Winterquartiere liegen südlich der Sahara, zu denen er sich ab etwa Mitte August aufmacht. Er überfliegt dabei die Alpen, umgeht aber das Mittelmeer im Westen über Gibraltar und im Osten über den Bosporus und den Sinai. Obwohl ein tagaktiver Vogel, soll er vornehmlich nachts und zudem allein ziehen. Der Wendehals bevorzugt offene bis halboffene Landschaften, Parkanlagen, Streuobstwiesen sowie lichte Birken-, Kiefern- und Lärchenwälder. Das Angebot an bestimmten Ameisenarten (Rasen-, Wiesen- Wegameisen und deren Larven u. Puppen) und adäquaten Brutmöglichkeiten (Specht- u. natürliche Baumhöhlen, auch Nisthilfen) ist Voraussetzung dafür, dass er sich in einem Gebiet ansiedelt. Wie man aus seinem Speisezettel, bei dem andere Insekten, Blattläuse, Schmetterlingsraupen und Käfer allerdings lediglich eine untergeordnete Rolle spielen, ersehen kann, geht er seinem Nahrungserwerb am Boden nach, wobei ihm eine lange, klebrige Zunge zugute kommt. Seine Fähigkeit, den Kopf um mehr als 180° drehen zu können, zeichnet für seinen Namen verantwortlich. In den Adelsstand erhoben wurde er mit der Wahl zum Vogel des Jahres 1988. – Bedeckt, 13°, 08.30 Uhr -.

Heute Morgen bei einer kurzen Auto-Runde durchs Moor nur die Standards, wie Bachstelzen und Wiesenpieper, mit ihrem zahlreichen Nachwuchs, Schwarzkehlchen, Bluthänflinge, Goldammern und Dorngrasmücken. Als Sekunden-Highlight ein fliegender Edelstein (Ev), der auf unseren Weg einbiegt und pfeilschnell davonfliegt. Auf einer der angrenzenden Moorwiesen zwischen dort weidenden Rindern gut zwei Dutzend Graureiher.

Neben den hier regelmäßig zu beobachtenden Kranichen (4), als Dauergäste 3 Silberreiher, Sommergäste 1,1 Rohrweihen, als späte Durchzügler 3 Kampfläufer und ein überfliegender Rotmilan. Zudem an und in den verschiedenen Schlenken etliche Kiebitze, Grau- u. Brandgänse, Löffel-, Krick-, Reiher-, Schnatter- u. Stockenten. Neben der ersten singenden Klappergrasmücke, die die Gruppe der Singvögel anführt, etliche Goldammern, Bluthänflinge, Feldlerchen, Wacholderdrosseln, Feldsperlinge und Rauchschwalben. Zudem u. a. Schwarzkehlchen, Baumpieper, Bachstelzen, Wiesenpieper, Rohrammern, Heckenbraunellen, Schafstelzen. – Morgen- bzw. Abendsonne, zwischen 5 – 15°, > 07.00 und > 17.00 Uhr -.

In den ausgedehnten Moorflächen 2 Silberreiher und 4 Kraniche. – Auf dem Dahlemer See ein Spießenten-, ein Reiherenten- und ein Zwergsäger-Pärchen, mehr als 30 Stock- und 12 Krickenten sowie ca. 30 Graugänse. Im Umfeld des Beobachtungsturms ein rastender Wanderfalke. – Auf dem Halemer See insgesamt 85 Reiher- und 6 Tafelenten sowie ein Haubentaucher, zudem Graugänse und Stockenten. Es herrscht auf beiden Seen also wirklich keine Ãœberfüllung. – Sonnig, mit herrlichem Sonnenuntergang, 8°, > 16.30 Uhr -.

Auf dem Dahlemer See am Spätnachmittag ein Sterntaucher, der teils schwimmend, teils tauchend seine Bahn zieht. Über den baumlosen Moor- u. Wiesenflächen jagen bei schon tiefstehender Sonne 2 männliche Kornweihen.