Zum Tagesausklang noch einen Trip ins Nachbarland. Laute Flötentöne und Triller der Großen Brachvögel, beidseits der Halener Straße, zur Begrüßung. Auf Grasland im nördlichen Gebiet sehe ich später 2 der Vögel bei der Nahrungssuche. Gegenüber dem Waldgebiet des Truppenübungsplatzes auf Grünland eine hoch aufgerichtete Misteldrossel. Auf junger Saat neben einem Maisacker 6 Kiebitze. Sollten sie aus dem Vorjahr gelernt haben, wo sie dem unbearbeiteten Maisfeld den Vorzug gegeben und daher ihre Brut bis zur endgültigen Bestellung des Ackers 2 x verloren hatten? Das Problem dabei ist, dass die Vögel mit jedem Nachgelege Substanz verlieren, was sich insbes. auch in der Gelegegröße niederschlägt. Im Gebiet zudem u. a. Ba, Bs, G, Mb (3), R (4), S (>20), Sd (4) und Wd (>30). – Sonne, leicht verschleiert, 12°, > 16.00 Uhr -.
Anfangs liegen noch dünne Nebelschleier über dem Gelände, was einem schönen Morgen in der Natur aber absolut keinen Abbruch tut, zumal, wenn ein Trupp grauer Wildgänse mit schrillem Schrei durch selbigen rauscht ( E > W). Durchzug von Singvögeln leider Fehlanzeige. Ein Raubwürger lauert im Gebiet Vogelpool auf Beute. Das Hausrotschwanzpaar nahe seines angestammten Brutplatzes an der hinteren Feldhütte. Zudem u. a. 2 Mäusebussarde, 1 Turmfalke, 3 Graureiher, 3 Bluthänflinge und je 1 Bunt- u. Schwarzspecht. – Der Sonne weichender Nebel, 12°, 09.30 – 11.00 Uhr -.
Die Blänke in dem hier als sog. Kompensationsfläche (für die Inanspruchnahme von Gelände für den Autobahnausbau im Bereich Lotte) ausgewiesenen Grünland ist komplett trockengefallen und präsentiert sich als Blumenwiese. Limikolen daher hier derzeit auch Fehlanzeige. Auf den beweideten Flächen mehr als 15 Schafstelzen (St) und gut 50 Stare (S); darüber jagen ähnlich viele Rauchschwalben (Rs). Auf den Weidezäunen 4 Schwarzkehlchen (Swk), auf der Nahrungssuche immer wieder in das Grün abtauchend. Ein Turmfalke (Tf) attakiert einen Mäusebussard (Mb). Er entfernt sich ohne Gegenwehr. – Bedeckt, ca. 19°, 17.30 – 19.00 Uhr -.
Der vorgegebene Rundweg durch das Acker- und Weideland ist streckenweise hoch vergrast und daher etwas beschwerlich zu begehen. Das scheint auch das Rebhuhn-Pärchen zu verspüren, das mir ein Stück vorauseilt. Am Waldrand steigen Baumpieper aus den Baumkronen zu ihren Singflügen auf, die mit einem fallschirmartigen Gleitflug enden, der von einem gedehnten ’Zia-zia-zia’ begleitet wird. Als Deckungssänger betätigen sich dagegen die Mönchsgrasmücken. Weniger auf ihre Deckung bedacht sind Dorngrasmücken, Buch- u. Grünfinken, Goldammern, Singdrosseln sowie Zaunkönige und Zilpzalpe. Dennoch ist es bei den voll belaubten Gehölzen nicht immer ganz einfach sie auf ihren Sitz- bzw. Singwarten auszumachen. 4 Schwanzmeisen turnen unstet und leise zirpend durchs Geäst. Die Weidezäune werden dagegen von Hausrotschwänzen (3), Wiesenpiepern und heute auch einem männlichen Neuntöter bevorzugt. Er benötigt für sich und seine Brut Dornengehölze, in denen er seine Beute für den späteren Verzehr zwischenlagern kann. Dabei soll er durchaus auch schon mal Stacheldrähte zweckentfremden. Auf der bereits gemähten Ausgleichsfläche, auf der 2 Graureiher auf Nahrung lauern, ist der dort im vorigen Jahr in löblicher Absicht angelegte Feuchtbiotop komplett trocken gefallen. Über dem Grünland 2 singende Feldlerchen, ein rüttelnder Turmfalke und ein kreisender Mäusebussard. Zudem A, Bm, Bs, E, Ei, K und Rk. – Sonne, 15°, 06.30 – 08.30 Uhr -.
Heute gegen 11.00 Uhr jagen die ersten beiden diesjährigen Mauersegler (Ms) über dem nordwestlichen Seester Feld. Sie sind aber bald wieder verschwunden. Nicht so die 19 Steinschmätzer (Sts) die weit verstreut auf einem großflächigen kahlen Acker ausharren und mehrere Kiebitze, denen es wohl um einen nachhaltigen Nistplatz gehen dürfte. Trotz des gelegentlich böigen Windes steigt die eine und andere Feldlerche (Fl) zu ihren Singflug auf. Unter den übrigen Sängern tun sich Dorn-, Garten- und Mönchsgrasmücken, Goldammern, Fitisse sowie Baumpieper besonders hervor. Zudem u. a. Ba, Gbv, Hr, Mb, Sk, Ssp und W. – Sonnig, 10° zunehmend, 10.00 – 12 00 Uhr -.
Heute ein weiterer wohlklingender Erstgesang eines weit gereisten Vogels, nämlich der des Fitis (F). Diese zur Gruppe der Laubsänger zählende Spezies überwintert im tropischen Afrika, kommt daher um einiges später zurück als der aus dem Mittelmeerraum anreisende, zur gleichen Gruppe gehörende Zilpzalp. Die wehmütig klingende, sanft abfallende Strophe des Fitis, wird häufig als einem fallenden, langsam zu Boden trudelnden Blatt ähnelnd beschrieben. – Für mich immer wieder ein schöner, weil seltener Anblick, die Rebhühner (Re). Ein Pärchen im südlichen, ein anderes im nördlichen Teil des Gebiets. – Mehrere sehr aktive Große Brachvögel (Gbv) beidseits der Halener Straße, zudem 5 gaukelnde Kiebitze. – Auf einer Rinderkoppel ein Nilgans-Paar und einige Stockenten. – Zwei schon leicht rotbrüstige Bluthänflinge (Hä) präsentieren sich im hohen Erlengeäst. – Zudem u. a. 2 Bachstelzen (Ba), mehrere Zilpzalpe (Zi), insges. minstetens 3 Fitisse, 2 auffliegende Bekassinen (Be) und 2 Mäusebussarde (Mb). – Trübe, um die 8°, 15.00 – 16.30 Uhr -.
