Vogelbeobachtungen

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  • Rieselfelder, MS – 04.08.09

    Um 06.45 Uhr verhindert noch Bodennebel eine klare Sicht, er verleiht aber den beiden majestätisch durchs Wasser gleitenden Trauerschwänen einen mystischen Touch, hält jedoch der aufsteigenden Sonne nicht sehr lange Stand. Am heutigen Vormittag präsentieren sich 45 Vogelarten, von denen ich nur einige herausstellen möchte. Dabei vernachlässige ich die Entenvögel (Schwäne, Gänse, Enten) zugunsten der Limikolen, von denen ich neben mehr als 200 Kiebitzen, 6 Bekassinen, je 4 Flußufer- und Waldwasserläufer, 2 Rotschenkel, je eine Uferschnepfe und einen Grünschenkel, viele Bläß-, einzelne Teich- und 2 Wasserrallen zähle; eine quiekende im Teich 21/13, die andere bei intensiver Gefiederpflege im Teich 22/8. Sie ist dort aus dem Hinterhalt bestens zu beobachten. Während ich keinen Haubentaucher entdecke, sehe ich Zwergtaucher auf der Mehrzahl der Teiche, auf 21/21a sogar eine 5köpfige Zwergtaucher-Familie. Ein schon voll in der Mauser befindliches Blaukehlchen sieht arg zerzaust aus; das Blau und Rostrot an Kehle und Brust nur noch schemenhaft zu erkennen. – Erwähnen möchte ich noch die 7 Heringsmöwen auf E1, einen Silberreiher auf 33b, 3 Weißstörche und einen sich auf einem Todholzstapel sonnender Steinkauz. – Frühnebel, dann Sonne, 11 – 23°, 06.45 – 12.00 Uhr -.

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    Apropos Wasserrallen: Rallen gehören nach der wiss. Systematik (Einteilung nach verwandtschaftl. Kriterien) der Vögel zur Ordnung der Kranichvögel. Zu ihr gehören u. a. neben der Familie der Kraniche, die Familie der Trappen und eben auch die Familie der Rallenvögel. Es fällt schwer, bei diesen augenscheinlich so ungleichen Vogelfamilien verwandtschaftliche Bande auszumachen. Wie dem auch sei, gemein ist ihnen jedenfalls, dass sie alle Nestflüchter sind. Die Wasserralle ist deutlich kleiner als die bekanntere und weniger heimliche Teichralle. Ihr Leben spielt sich fast ausschließlich in und an Schilff- und anderen Wasserpflanzenbeständen am Rande von Gewässern ab, so dass man sie zwar häufiger hört, aber nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Kopfseiten, Hals und Brust sind schiefergrau, die Flanken schwarz-weiß quergebändert, oberseits olivbraun mit dunkler Fleckung und vorneweg ein leicht nach unten gebogener, ca. 4cm langer schmutzig-roter Schnabel. Wird bei Erregung der Schwanz aufgestellt, werden die beige-weißen Unterschwanzdecken sichtbar. Glaubt man im Schilf ein Ferkel quieken zu hören, sind es stets die Rufe der Wasserralle, die mit kruieh oder kriek kttuie krruie umschrieben werden.

    5.08.2009, 21:33 | Kategorie: Beobachtungen,MS, Rieselfelder Münster | Schlagworte: |

    Rieselfelder Münster, MS – 14.04.09

    Im Biosphärenreservat heute recht wenig Spannendes zu beobachten. Während sich die Blaukehlchen bedeckt halten, singt dagegen der erste Teichrohrsänger, dümpelt ein Waldwasserläufer am Rande einer Schlammfläche und quiekt ein gefiedertes Wasserferkel im Schilfgürtel des Areals 21/13 in unmittelbarer Nähe des Weges An der Schlüppe. Diese mittelgroße, ausgesprochen lichtscheue Limikole, die Wasserralle, bevorzugt dichte, morastige Verlandungs- und Schilfzonen, Sümpfe und Gräben. Man bekommt sie nur mit Glück und Geduld zu Gesicht, wenn sie einmal kurz am Rand einer Schilffläche auftaucht. Bei gestelztem Schwanz fallen dann die gelblichen Unterschwanzdecken auf. Wechselt er einmal die Deckung im Flug geschieht das mit schnellen Flügelschlägen und hängenden Beinen. Seine Nahrung besteht aus Würmern, Schnecken, Kaulquappen, kleinen Krebstieren, Wasserinsekten, Samen und Pflanzenteilen. – Sich nur langsam lichtender Nebel, danach verschleierte Sonne, > 10.00 Uhr  -.

    21.04.2009, 20:19 | Kategorie: Beobachtungen,MS, Rieselfelder Münster | Schlagworte: |

    Rieselfelder Münster, MS – 23.04.08

    Rechtzeitig zum Brutgeschäft der adäquaten Singvögel sind auch ihre Parasiten / Schmarotzer aus dem tropischen Afrika wieder eingetroffen. Ihre uns vertrauten, den Singvögeln eher suspekten Kuck-kuh-Rufe sind immer wieder zu hören. Der Kuckuck (Ku) besiedelt bei uns Wälder, Heide- und Moorgebiete sowie Kulturlandschaften und ist auch im Küstenbereich anzutreffen. Im Flug zeigt er einen geraden Rücken und hebt seine Flügel kaum über Körperhöhe an. Er zeigt sich häufig frei sitzend mit hängenden Flügeln und etwas gehobenem Stert. Es gibt 2 Farbvarianten, eine graue und eine seltenere braune Morphe. Insbes. in der Balzphase läßt das Kuckuck-Weibchen bei Verfolgungsjagden laute Triller hören, die der Rufreihe der Zwergtaucher zum Verwechseln ähnlich.
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    Der Kuckuck ist hier Sommer- jedoch keineswegs Brutvogel im eigentlichen Sinne, eher Eierlieferant, denn er überlässt das Brutgeschäft anderen, nämlich den sog. Wirtsvögeln, die nicht nur für die Bebrütung der Kuckuckseier zuständig sind sondern auch für die Brutpflege, die Aufzucht des Nestlings und die Versorgung des noch unselbständigen flüggen Jungvogels. – Der jeweilige Kuckuck ist auf bestimmte Wirtsvögel spezialisiert; dies sind vornehmlich Stelzen, Pieper, Heckenbraunellen, Grasmücken, Rohrsänger, Rotkehlchen und Rotschwänze. – Diesem absonderlichen Fortpflanzungsgebaren angepaßt, sind die Kuckuckseier auffallend klein (häufig nur unwesentlich größer als die der Wirtsvögel) und von außerordentlich variabler Färbung und Zeichnung, wobei das jeweilige Weibchen aber stets Eier des gleichen Typs legt. Als Ursache für die äußere Anpassung der Eier an die der betreffenden Wirtsvögel, die allerdings nicht so ausgeprägt sein soll wie vielfach angenommen, wird ein ungewöhnlicher gengesteuerter Vererbungsmechanismus in Verbindung mit der Prägung im früher Nestlingsalter angenommen. –
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    Das Kuckuck-Weibchen verteilt seine Eier einzeln auf die Nester seiner Wirtsvögel. Es sucht / findet geeignete Nester vornehmlich durch Beobachtung der Wirte beim Nestbau und Brutbeginn. Die Legekapazität liegt bei 10 – 20 Eiern, die in einem Zeitraum von ca. 6 – 8 Wochen gelegt werden. Die tatsächliche Eierzahl hängt dabei aber im Einzelfall von den zur Verfügung stehenden Wirtsnestern ab, denn es wird in aller Regel in jedes auserwählte Nest nur ein Ei eingebracht. Die Eiablage erfolgt dabei in Sekundenschnelle. Das Männchen lenkt die Aufmerksamkeit der Wirtsvögel auf sich, wird daraufhin von ihnen angegriffen und verfolgt. Das gibt dem Weibchen die Gelegenheit, flugs sein Ei ins unbewachte Nest zu legen; häufig unter Mitnahme eines anderen Eis aus dem vorhandenen Gelege. –

    Schlüpft der Kuckuck später als Erster, wirft es die übrigen Eier aus dem Nest. Sind schon andere vor ihm geschlüpft, stemmt er auch diese sogleich aus dem Nest. So braucht er fortan keinen Happen mit anderen zu teilen, was ihm letztlich sein Überleben sichert. Schließlich ist er mit einem Mordshunger gesegnet, der den vollen Einsatz der für ihn sorgenden Singvögel erfordert, die um ein Vielfaches kleiner sind als er.
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    Ebenfalls wieder vor Ort einige Dorngrasmücken, mehrere Schafstelzen und ein schon sangesfreudiger Feldschwirl (Fs). An Limikolen mehrere Kampfläufer (Ka), Flußuferläufer (Ful), Waldwasserläufer (Waw), Uferschnepfen (U), Bekassinen (Be), Bläß- u. Teichrallen, Austernfischer (Au) sowie Kiebitze (Ki). An Entenvögeln Höckerschwäne (Hö), ein Trauerschwan / Schwarzschwan (Ssw), Kanada-, Grau-, Brand- und Nilgänse sowie Krick-, Löffel-, Reiher-, Schnatter-, Stock- und Tafelenten. Von den Singvögeln seien die mind. 5 Blaukehlchen (Blk), Mönchsgrasmücken (Mg) und Stieglitze (Sti) genannt. Auffällig heute zudem die sehr vielen balzenden Zwergtaucher (Zt). – Vorwiegend sonnig, 7 – 21°, 07.30 – 13.30 Uhr -.

    23.04.2008, 22:21 | Kategorie: Beobachtungen,MS, Rieselfelder Münster | Schlagworte: |

    Rieselfelder Münster – 13.2.2008

    Schwäne

    Bei herrlicher Morgensonne in freudiger Erwartung in Osnabrück gestartet, gegen 09.00 Uhr die Rieselfelder in dichtem Nebel vorgefunden. Er macht Vogel-Beobachtungen unmöglich. Abgesehen von einem Blick aus der E1-Beobachtungshütte auf je 2 Stelzenläufer, Kanadagänse und Höckerschwäne, die sich unmittelbar unterhalb der Hütte aufhalten, aber schon bald im Nebel entschwinden. Da sich auch um 12.00 Uhr noch keine Wetteränderung abzeichnet, ziehen auch wir, d. h. meine ‚Hausfotografin‘ und ich ab, mit Ziel Recker Moor. Die Zeit in den Rieselfeldern wurde aber für manch schönes Naturfoto in der bei -1° ‚überzuckerten‘ Landschaft genutzt.

    7.02.2008, 23:12 | Kategorie: Beobachtungen,MS, Rieselfelder Münster | Schlagworte: |

    Rieselfelder Münster – 17.1.2008

    Als schönster Tag der Woche angekündigt, zeigt er sich heute in der Früh doch eher trist. Dazu paßt dann auch der Anblick des Erweiterungsgebiets mit den trockengelegten Arealen E1 (Ems-Ableiterstausee) und 17er (Aa-Ableiter-Anstau). Nach 11.00 Uhr hat sich die Sonne dann doch den Weg in die Rieselfelder gebahnt und es wird noch der in Aussicht gestellte recht schöne Tag.
    Highlight heute eine Rohrdommel, die sich am nördl. Schilfrand des Teichs 28A genüßlich in der Sonne räkelt. Sie steht in etwa 50cm Höhe auf einem Büschel Schilfhalmen, die sie mit ihren Krallen zusammenhält. Durch das Gewicht des Vogels haben sie sich fast in die Waagerechte gebogen. Er ist vom Beobachtungsturm gut zu beobachten. Auf der Wasserfläche neben verschiedenen Enten auch 6,7 Gänsesäger und 3 Brandgänse. Weiter 3 Brg auf 33A, neben 7 Nilgänsen und vielen anderen Entenvögeln (Kr, Pfe, Rei, Sn, Sto, Sn), darunter 1,1 Löffelenten, 5 Kiebitze, viele Lach- und einzelne Silbermöwen. Das große Areal 23A haben heute die beiden von ursprünglich 7 noch verbliebenen Stelzenläufer für sich allein. Auf einem Obstbaum im 18er harrt ein Wanderfalke längere Zeit regungslos aus, auf dem dortigen Grünland suchen 6 Weißstörche nach Futter. Viele Grau-, Kanada- u. Bläßgänse sowie eine Streifengans haben sich auf dem 38er Grünland eingefunden. Zudem melden sich gelegentlich Schwarz- u. Grünspecht kurz zu Wort. Im Reservat heute keine Höckerschwäne; sie haben sich außerhalb ‚An der Schlüppe‘ auf einem Senfacker (42) versammelt. (Morgens bewölkt, im Laufe des Tages Aufklarung, um die 10°, 10.00 – 13.30 Uhr).

    7.01.2008, 22:53 | Kategorie: Beobachtungen,MS, Rieselfelder Münster | Schlagworte: |

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