Vogelbeobachtungen

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  • Helgoland, PI (SH) – 30.06.18

    Deutschlands einzige Hochseeinsel, sie liegt ca. 70 Km vom Festland entfernt, bietet mit seinen schroffen Felsen verschiedenen Seevögel geeignete und sehr spezielle Brutmöglichkeiten, zudem Zugvögeln auf ihren teils langen Reisen willkommene Rastmöglichkeiten, vor allem bei extremen Wetterlagen. Der Jahreszeit gemäß heute aber zu den Brutvögeln der Insel:

    Basstölpel, sie bevölkern vom Frühjahr bis zum Spätsommer (Brutsaison) mit wohl annähernd 1.000 Exemplaren die ´Lange Anna´ und auch Teile des Lummenfelsens. Diese imposanten Stoßtaucher, Spannweite bis ca. 180 cm, tauchen mit nahezu 100 km/h ins Wasser und können dabei Fische noch in 3 m Tiefe erbeuten. Sie brüten hier seit Anfang der 1990er Jahre, wobei i. d. R. nur ein Ei erbrütet wird.

    Trottellummen, auch diese zu den Alkenvögeln gehörende Spezies benötigt Brutplätze in steilen Felswänden, wie man sie in Deutschland nur auf Helgoland vorfindet. Die Lummen haben dem dortigen Vogelfelsen den Namen Lummenfelsen (ca. 60 m hoch). eingebracht. Wie auch die Baßtölpel sind sie in der Eierproduktion ausgesprochen zurückhaltend. Das Ei wird auf den nackten Felsen gelegt, wobei seine Birnenform ein leichtes Wegrollen verhindert. Währen der Brut nehmen die Altvögel es dann auf ihre Schwimmhäute. Noch bevor die Jungen fliegen können springen sie vom hohen Felsen hinab, um des Meer zu erreichen. Das gelingt nicht allen. Die diesseits der Schutzmauer gestrandeten Küken werden dann eingesammelt und übergesetzt

    Tordalken, ebenfalls Steilküsten-Brüter, von denen sich in Deutschland und damit auf Helgoland allerdings nur ganz wenige Paare zur Brutzeit einfinden. Zwischen den unzähligen Lummen am Lummenfelsen sind die Tordalken wegen ihrer recht großen Ähnlichkeit mit diesen, nicht leicht zu entdecken. Zu unterscheiden sind sie vornehmlich an ihrem dicken, fast klobigen Schnabel, einer weißen Linie, die sich vom Auge hin zum Oberschnabel zieht und eine eben solche um den Vorderschnabel vor den Nasenlöchern. Ihre Nahrung, Heringe, Sandaale, Sprotten und Krebstiere, erbeuten sie in Tauchgängen von bis zu 60 Sekunden. Sie tauchen dabei i. d. R. mehr als 40 m, in Einzelfällen aber auch deutlich darüber.  –  Uns zeigt sich heute leider keiner dieser Alken!

    Eissturmvögel, diese Röhrennasen sind echte Hochseevögel (Nordatlantik u. Nordpazifik), die meist nur zur Brutzeit an Land kommen. In Mitteleuropa brüten sie ausschließlich auf Helgoland, allerdings in sehr geringer Zahl. Auch sie legen pro Saison nur ein Ei; bei Verlust kein Nachgelege. Das reicht aber dennoch zur Arterhaltung, denn die Vögel können bis zu 40 Jahre und älter werden. Bereits die Jungvögel wissen sich bei Gefahr zur Wehr zu setzen, indem sie die Angreifer mit ihrem öligen, stinkenden Magensekret bespeien, was das Gefieder der Angreifer verklebt. Neben Fisch, Garnelen, Krebsen und Weichtieren verschmähen sie auch kein Aas. So nehmen sie bei der Suche nach Nahrung auch auf dem Meer treibende Abfälle / Müllreste auf. Totfunde der Eissturmvögel dienen der Wissenschaft inzwischen als Indikator für die Belastung der Nordsee mit Plastikmüll.

    Dreizehenmöwen, eine meeresorientierte Möwenart, wenig größer als Lachmöwen, die in Mitteleuropa nur auf Helgoland und an der Nordspitze Dänemarks brütet. Nach dem Schlüpfen der Jungvögel steht stets einer der Altvögel an der äußeren Nestkante mit dem Bauch zur Wand, um die Küken vor dem Absturz zu schützen und ihnen zudem Schatten zu spenden. Markantes Merkmal der Dreizehenmöwen sind ihre kurzen schwarzen Beine und schwarzen Füße. Der deutsche Name ist wohl der verkümmerten Hinterzehe geschuldet.

    Beifang: Brandseeschwalben, Eiderenten, Gf, H. M, Silbermöwen.

    23.07.2018, 23:08 | Kategorie: _D: SH, sonstige,Beobachtungen | Schlagworte: |

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