Vogelbeobachtungen

Reservebecken: Wenn einem ein derart arrivierter Gast schon einmal so weit entgegenkommt, muss man ihm auch die gebührende Reverenz erweisen; will sagen, ich bin heute noch einmal hier, diesmal bei herrlichem Sonnenschein, um etwas mehr über den Rötelpelikans zu erfahren. Um 08:30 Uhr steht er im Flachwasser der südlichen Uferzone. Seine Aktivitäten halten sich echt in Grenzen! Er widmet sich über mehr als 60 Minuten einer intensiven Gefiederpflege, zwischendurch immer mal ein kleines Nickerchen einlegend, wobei er seinen enormen Schnabel nach Vogelart unter einem Flügel verbirgt. Dann schippert er ganz gemächlich zu dem Platz hinüber, an dem er gestern gefischt hatte, schwimmt in die Bucht hinein, kommt aber schon bald wieder hervor. Er hebt unvermittelt ab, zieht immer größere Kreise über dem Reservebecken, dabei stetig an Höhe gewinnend, bis er schließlich um 09:50 Uhr in Richtung SO abzieht; vermutlich ein Abschied für immer. Das Flugbild, das ich jetzt zum ersten Mal sehe, zeigt zwei tiefe Einschnitte an der linken Handschwinge. Hier ist wohl versucht worden, den in Gefangenschaft gehaltenen Vogel am Fliegen und damit an der Flucht zu hindern, was, wie man sieht, ganz augenscheinlich  fehlgeschlagen ist.

Großmauliger Besucher im Reservebecken Alfhausen- Rieste mit einem an die 40 cm langen  Schnabel mit Kehlsack. Beheimatet vornehmlich in Afrika, umfasst der Lebensraum des zur Ordnung der Ruderfüßler gehörenden  Rötelpelikans, (Pelecanus rufescens), als solchen haben ihn Experten vor Ort geoutet, Küsten von Meeren, Seen, Flüssen und Feuchtgebieten (Sümpfe, Moore). Rötelpelikane leben in Kolonien und gehen i. d. R. gruppenweise auf Nahrungssuche. Sie erreichen eine Spannweite von bis zu 2,4 Metern (vergleichbar Seeadler), bei einem Gewicht zwischen 4 und 7 kg und sollen älter als 30 Jahre werden können. Der Pelikan, der sich seit gestern am Alfsee aufhält, befindet sich sicher nicht auf dem Zug von Afrika. Es dürfte sich vielmehr um einen sog. Gefangenschaftsflüchtling handeln, dem sein Exil zu klein geworden ist.  Austernfischer 4, Br >20, Dg 1, E 2, Goldammern 5 (4,1), stets ein Liebeslied auf den Lippen, Gra ~200, Grr 6, Höckerschäne 53, auf dem Teich ruhend, Haubentaucher >10, Kanadagänse 16, Ki >20, Ko x, Kr >3, Nilgänse >13, darunter ein Brutpaar mit 7 Pulli, Pirol 1, ruft wiederholt aus dem Ufergehölz, Rei 8, Rs x, S >20, Silberreiher 6, Sto x, Ta >20, Weißstörche 5 (2 ad, 3 juv), Zi, Zwergtaucher 1.  –  Gelegentliches Fisseln, 16°, > 09:30 Uhr  -.

B >1, Ba >10, Dg 2, E 2, Fa 12, davon 5 diesjährige, G 1, Gra 25, Grr 11, Habicht 1, von 2 Turmfalken vehement vergrämt, Klappergrasmücke 1, singend, Hä >5, Hot 3, Ki ~50, Kuckuck 1, überfliegend, Nilgänse 12, rastend, Neuntöter 2, ein Pärchen, Ro 1, Ra >100, Rt >5, S ~70, Sir 1, Sumpfohreule 1, über den Kernmoor jagend, dabei aber wenig erfolgreich, Sti >3, Steinkäuze 4, Brutpaar mit 2 flüggen Jungvögel, die vor ihrem angestammten Brutplatz die Abendsonne genießen, Schwarzkehlchen 8, darunter ein Brutpaar, das mit der Versorgung von 4 bettelnden Jungvögeln voll ausgelastet ist, Turmfalken 7, Jung- u. Altvögel, W 1, Weisstorch 1.  –  Sonnig, 22°, > 18:15 Uhr  -.

Feuchtfläche Heemke und umzu: Die Feuchfläche ist bis auf wenige Schlammflächen trockengefallen und versteppt. Auch hier tut dringend Wasser Not. Ba 8, Bruchwasserläufer 3, Brg 2, Fl >2, Fe >10, Flussregenpfeifer 3, Flussuferläufer 2, Grünschenkel 1, Hä >4, Ki 6, Rohrweihe, 1 Männchen, Sti >3, S >60, Swk 1, W >3, Waldwasserläufer 2.  –  Klärteich: Ba x, Br >10, Ei 1, Lachmöwen ~ 50, davon 9 diesjährige, Reiherenten 6 (3,3), Sn 1, Sto x, Tr 1.  –  Sonnig, 17°, > 07:15 Uhr  -.

Ba x, Feldlerchen >4, davon 2 gemeinsam in einem Sandloch auf einem Schotterweg badend, Große Brachvögel ~20, Grr 5, Heringsmöwen 2, die Nähe der Lachmöwen suchend, Lm >10, Regenbrachvögel >2, vergesellschaftet mit Großen Brachvögeln, Swk 1,0, Tf 1, Ws 1.  –  Sonnig, > 14:00 Uhr  -.

Hochwasser ist wie Ebbe fürs Beobachten von Vögeln nicht optimal, weil zum einen der Nahrung spendende Wattboden unter den Fluten verborgen ist, im anderen Fall die Vögel weit draußen im Watt unterwegs sind. Die beste Zeit ist kurz vor Hochwasser und mit Beginn des Abebbens, wenn das Wasser den Wattboden Stück für Stück wieder freigibt. Gegen 09:00 Uhr ist Hochwasser und die meisten Vögel sind in der Ufervegetation verborgen, so dass eine Zählung heute kaum Sinn macht: Austernfischer x, Ba x, Brandgänse x, Feldlerchen >3, mit Singflug, Große Brachvögel x, Ki x, Lm x, Rs x, S x, Sim x.  Cappel-Neufeld-Kompensationsfläche: Au 1, Fl >1, Rohrweihe, 1 Männchen, S 9.  –  Sonnig, 16°, > 09:15 Uhr  -.

A 2, B >3, Ba >8, Blaukehlchen 1, diesjährig, 1. KJ, Bluthänflinge >5, Dg >6, Feldlerche >1, sandbadend, G 6, Her 2, Kraniche 3 (BP + 1 vorjähriger, 2. KJ), Lm x, Mb 6, Mg >2, Neuntöter 4, darunter ein BP mit einem nach Futter bettelnden flüggen Jungvogel (1. KJ), Rei 1, Rk >10, Rohrammer, ein Weibchen, Rs x, S >300, Sd >1, Silberreiher 11, gemeinsam rastend, Schwarzkehlchen 10 (6,3 +1 diesjähriger, 1. KJ), Schafstelzen >2, Tf 1, W 1, Zi >1.

Polder Bramel: A 1, Ba >10, B >2, Dunkle Wasserläufer 1, Dg >2, Gra x, Graureiher 8, Kraniche 4, Ko 4, M x, Nilgänse 3, weitere Exemplare hinter Bulten verborgen, Pfe >4, Flussregenpfeifer 2, Rs x, Zi 1.  –  Polder Glies: Gra 5, Grünschenkel 6, Kraniche 3, Brutpaar durchstreift mit seinem Pullus die Vegetation nach Nahrung. Ein Altvogel voraus, der andere mit seinem Nachwuchs ein Stück weit dahinter. Immer dann, wenn der Altvogel den Kopf sichernd in die Höhe streckt, macht es ihm der Kleine nach, Ki x, Ko >2, Reiherenten >6, Rk x, Sto 2 (1,1), Sumpfrohrsänger >1.  –  Seekanal-Wiesen: Kraniche 13, auf Grünland nach Nahrung suchend.

Auf der großen Luneplate ist der Natur das zurückgegeben worden, was beim Bau des Bremerhavener Container-Terminals 4 an adäquaten Flächen verloren gegangen ist. Es ist hier ein weitläufiger Tidepolder mit Brackwasserprielen entstanden; ein wahres Eldorado für wasserliebende Vögel. Mit der Ausweisung der Luneplate als EU-Vogelschutzgebiet erscheint die Erhaltung und Entwicklung dieser mündungsnahen Polderlandschaft der Weser gesichert. Das eingedeichte Areal erschließt sich dem Besucher (Vogelbeobachter) von einem Aussichturm mit einer Beobachtungskanzel und einem Beobachtungspavillon; beide großzügig konzipiert und ausgesprochen komfortabel ausgestattet. Nachteilig allerdings, dass sie für Gehbehinderte nur recht schwer erreichbar. In den frühen Morgenstunden Austernfischer 2, Ba >4, Brg >100, Dunkle Wasserläufer>10, Fl >1, Gbv 3, Gra x, Goldregenpfeifer 1, Grr >1, Grünschenkel >2, Her 2, Hö 2, Kampfläufer >20, Ki >10, Kr x, Lm x, Lö x, Mb 1, Rotschenkel 4, Rs x, S x, Säbelschnäbler ~500, St 1, Sto x, T >2, Uferschnepfen >10.

In der Sandgrube nördlich der K 165, mit mehr als 80 Brutröhren, herrscht heute gegen 09:00 Uhr reges Leben. Während in einem Teil der Röhren die hungrige Brut noch von den Altvögeln versorgt wird, sind schon viele flügge Jungvögel über dem Areal unterwegs; mal aufgereiht wie Perlen auf den Leitungsdrähten entlang der Langen Wand, mal über dem Gebiet schwärmend. Die hiesige Population der Uferschwalben schätze ich auf an die 100 Exemplare.

Reservebecken: Das Grünland im Kessel ist inzwischen komplett trockengefallen. Wer jetzt Abkühlung sucht, muss mit den Gräben oder dem zentralen Teich vorlieb nehmen. Austernfischer 1, B >2, Ba 3, Br ~30, Fl >1, singend, Goldammern 1, Gra ~150, Graureiher 5, Hö 53, Haubentaucher ~20, darunter einige balzende Paare, Kiebitze  ~20, Ko x, Nilgänse 22, darunter ein Brutpaar mit 8 noch recht kleinen Pulli, Pfeifenten >6, rasend, Reiherenten >20, Rk 3, Rohrammern 2, Rs >6, Rt 3, überfliegend, S ~40, Streifengans 1, vergesellschaftet mit Graugänsen, Sto x, Tafelenten >15, Ws 1.  –  Sonnig, 16°, 07:45 Uhr  -.

Feuchtfläche: A 2, Br >20, Dg >1, H x, Kanadagänse 8 (BP + 6 diesjährige, 1. KJ), Lm 4 (1 ad, 3 diesjährige), Mg 2, Nilgans 1, wie immer einsam und allein, Reiherenten 16 ( 1 ad + 5 Pulli, 1 ad + 9 Pulli), Ro 2, Rs >20, Sd 1, St 1, Sto x, Z 2, Zi 2, Zwergtaucher >4.  –  Bedeckt, 22°, 07:45 Uhr  -.

B >5, Blaukehlchen 1, Bp 2, Dg 3, Fa 1, G 1, Gg 1, Gbv 1, Gelbspötter 1, Ki 3, überfliegend, Ku >1, Lm 52, davon 10 diesjährige, Mg >2, Nig 2, Pirol 1, Ro 2, Rs 7, St 2, Swk 1,0, Wasserralle 1.  –  Venner Moorwiesen: Ki >15, Lm >80, Mb 2, Rs x, Stare >60.  –  Sonnig, 21°, 08:00 Uhr  -.

Der im gleißenden Gegenlicht undurchdringliche Frühnebel über dem See macht heute früh eine Vogelbeobachtung schier unmöglich. Lediglich die Badebucht  gewährt einen ungetrübten Einblick. Br >1, Gra >1, Ei 1, H >1, Hö 4 (3 ad, 1 immat.), Ht >6, Nilgänse 7 (BP + 5 Pulli), Sto x, ad + Pulli.  –  Frühnebel, 20°, 07:00 Uhr  -.

Austernfischer 1, Ba 1, Br >4, Dg 1, Eisvogel 1, Fa 1, Ht 1 ad, Kanadagänse 4 (BP + 2 Pulli), Ko 1, fischend, Lm 2 (1 ad, 1 diesj.), Rt >1, überfliegend, Sti >3, Sto 3, Sumpfrohrsänger 1.  –  Auf dem Rückweg Abstecher zur Sandgrube Pente: Uferschwalben > 30, bei ~ 80 Brutröhren in einer Steilwand der Sandgrube.  –  Sonne leicht verschleiert, 21°, 09:15 Uhr  -.