Vogelbeobachtungen

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  • Os.-Fernsehturm – 24.06.10

    Heute seit gut 2 Monaten das erste Mal wieder am Turm. Nachdem ich die Wanderfalken am 24.Februar beim Austausch von Zärtlichkeiten und am 19. April beim Brutwechsel beobachtet hatte, ist mir klar, dass der Nachwuchs bei einer Brutzeit von ca. 30 Tagen und einer Nestlingszeit von etwa 40 Tagen, bereits flügge sein muss, was aber nicht gleichbedeutend mit einem Abzug der Jungvögel aus dem Brutrevier ist. Sie müssen nämlich noch so lange von den Eltern versorgt werden, bis sie selber das Beuteschlagen beherrschen. Wenn sie ihre Fluglizenz erworben haben, beginnt die sog Bettelflugzeit, in der die Altvögel die Atzung allmählich reduzieren und schließlich ganz einstellen. Von da an müssen die Jungfalken ihre Nahrung im Flug aus den Fängen der Alten übernehmen. Später steigt ein Altvogel mit Beute in größere Höhe auf und lässt sie dann fallen, damit die Jungvögel sie aus der Luft greifen. Gelingt es auf Anhieb nicht, fängt der tiefer positionierte zweite Altvogel die Beute auf – und das Spielchen beginnt von vorn, bis es auch der letzte intus hat. Die Auflösung des Familienverbandes der Wanderfalken erfolgt übrigens erst E7 / A8. – Heute sitzt jedenfalls einer der Altvögel geschlagene 1,5 Stunden aus seinem Balkon, schaut aufmerksam in die Runde, putzt sich ab und an, einschließlich Maniküre, streckt sich, verschwindet für 3 Minuten im Kasten und nimmt dann wieder seine Ausgangsposition ein. Zwischendurch taucht kurz ein zweiter Falke auf (Juv. ?), ist aber sogleich wieder verschwunden. Das Schauspiel einer Trainingsstunde, wie oben beschrieben, ist mir leider verwehrt geblieben; muss mich daher mit der Theorie begnügen. Wie übrigens aus zuverlässigen Quelle erfahen, sind am Turm 2 Jungvögel flügge geworden. Sonnig, 10.00 – 11.30 Uhr -.

    26.06.2010, 22:39 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 19.04.10

    Um 10.10 Uhr sitzt einer der Wanderfalken auf dem Gitter des Turmausstiegs. Nach 10 Minuten streicht er ab. Gegen 10.45 Uhr überfliegt er den Turm von W > E. Er erscheint erst um 11.10 Uhr wieder. Kurz vor erreichen des Turm beginnt er zu gackern. Seine Rufe werden aus dem Nistkasten erwidert, der dort brütende Falke kommt heraus und fliegt davon. Der andere verschwindet sogleich im Kasten; ein perfekter Brutwechsel!

    21.04.2010, 23:54 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 05.03.10

    Gegen 10.30 Uhr sind beide Wanderfalken vor Ort, der erste sitzt auf der obersten Ausbaustufe der Antenne (rot), der zweite auf der zweitoberen (weiß). Wenig später ist der erste dann mal weg, aber in kaum mehr als einer Minute wieder da. Wie sich schnell herausstellt, hat sich nur eben sein Frühstück geholt. Ich werde erst durch die von der Rupfung der Beute aufgewirbelte Federn aufmerksam, die im leichten Wind davon wehen. Der Falke hat aber keine fette Ringeltaube geschlagen, sondern lediglich einen Star. Das Mahl dauert genau 8 Minuten. Danach wir der Schnabel an der Sitzstange gewetzt. Als ob ihm etwas zwischen den Zähnen haften geblieben wäre, setzt er zudem seine Kralle ein. Um ihn beim Verdauungsschläfchen nicht zu stören bin auch ich dann mal weg. Morgensonne, 0°, 10.30 – 10.45 Uhr -.

    7.03.2010, 00:40 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturn – 24.02.10

    Eine Stunde aus dem Leben des hiesigen Wanderfalken-Paares. Gegen 15.30 Uhr sitzt einer der Wanderfalken auf dem Sicherheitsgitter vor dem Turmausstieg. Nach 10 Minuten nähert sich der andere dem Turm. Im gleichen Moment hebt ersterer ab – allgemeines freudiges Gackern -. Beide umkreisen den Turm mehrere Male, dann postiert sich einer wieder auf dem Gitter, der andere fliegt in den Brutkasten ein. Dort bleibt er etwa 2 Minuten, bevor er den Kasten wieder verlässt und abstreicht. Er zeigt sich aber schon bald wieder, in großer Höhe kreisend. Dann wählt er seine Sitzwarte auf dem oberen Antennensegment. Nach ca. 5 Min. dreht er erneut einige Runden, kehrt jedoch wieder auf seine vorherige Sitzwarte zurück. Bald hält es auch den anderen nicht mehr auf den Gitterstäben, fliegt schnurstracks zu seiner Partnerin auf der Antenne hinauf, ein sekundenschneller Quicky – oder war es gar nur ein Kopulations-Versuch? – und sogleich ein Stück höher hinauf auf den Antennenmast. Dort relaxen beide eine geraume Weile, bevor erst einer und schließlich auch der zweite den Brutplatz verläßt. Gegen 16.20 Uhr ist einer wieder zurück, der andere auch noch nicht bei meinem Abgang um 16.30 Uhr. Als zwischenzeitliche Lückenbüßer erweisen sich 6 Mäusebussarde, die in großer Höhe über das Gebiet kreiseln > N. Vorabendsonne, 8°, 15.30 – 16.30 Uhr -.

    27.02.2010, 23:59 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 12.02.10

    Bei leichtem, die Sicht zum Turm hinauf behindernden Schneegestöber sitzen gegen 11.00 Uhr die beiden  Wanderfalken regungslos nahe ihres Nistkastens; einer der Vögel auf dem Geländer des Umlaufs, der andere auf dem Sicherheitsgitter vor dem Turmausstieg. Das Wetter motiviert heute auch wirklich nicht zu irgendwelchen Aktivitäten, wie z. B. Balzspielen, die bei dieser Spezies im Februar durchaus an der Tagesordnung sind.

    15.02.2010, 00:22 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 06.06.09

    Bei meiner letzten Beobachtung am 15. Mai hatte ich einen Jungvogel gesehen, heute hoffe ich auf mehr. Um 11.00 Uhr sitzt ein ad. Wanderfalke (Unterseite quer gebändert) auf einer Antenne auf der 2. Plattform. Ein Jungvogel (Längsstreifung) kauert auf dem Gitterrost in halber Turmhöhe. Hat es vermutlich bei seinem ersten Flugversuch nicht wieder bis nach oben geschafft. Da er aber auf dem Rost recht gut von den Altvögeln versorgt werden kann, sollte er keinen Schaden nehmen. – Nach Aussage zweier den Turm regelmäßig beobachtender Personen seien nie mehr als 3 Vögel am Turm gesehen worden. Es ist also in diesem Jahr offenbar nur ein Jungfalke flügge geworden.

    14.06.2009, 20:43 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 15.05.09

    Um 12.30 Uhr sitzt ein ad. Wanderfalke auf dem Geländer unterhalb des Nistkastens. Ein Jungvogel sitzt geduckt im Kasteneingang, richtet sich hin und wieder auf und hebt die Flügel. Schließlich zieht er sich ins Innere zurück. Es muß sich aber nicht um den einzigen Nachwuchs handeln, denn die Küken der Wanderfalken können in einem Zeitraum von bis zu einer Woche schlüpfen und Pulli anfangs in ihrer Entwicklung entsprechend voneinander abweichen. Später erscheint der zweite Altvogel, umkreist den Turm und landet auf der oberen Antennenspitze. – Bedeckt und trüb, 16°, > 12.30 Uhr -.

    15.05.2009, 22:31 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 11.05.09

    Um 16.00 Uhr sitzen beide Wanderfalken auf dem Sicherheitsgitter vor dem Turmausstieg unterhalb des Nistkastens, gelegentlich an ihrem Gefieder zupfend und auch schon mal eine Runde um den Turm vollführend.. Es vergehen ca. 30 Minuten bis schließlich einer der beiden abstreicht. Er erscheint nach etwa einer Viertelstunde mit Beute (Singvogel), die er unmittelbar in den Brutkasten einträgt. Erst 10 Minuten später kommt er wieder heraus; hat in der Zwischenzeit vermutlich sein Mitbringsel an den Nachwuchs verfüttert. Er steuert sogleich wieder das Gitter vor dem Turmausstieg an, wo er seinen Schnabel immer wieder an dem Gitterstab wetzt; wohl um ihn vom anhaftenden Blut seines Opfers zu reinigen. Der andere Falke, der dort die ganze Zeit über ausgeharrt hat, hebt ab. Denkbar, dass er jetzt mit der Nahrungsbeschaffung an der Reihe ist. – Sonne, 14°, 14.00 – 15.00 Uhr -.

    12.05.2009, 20:19 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 04.05.09

    Meine Hoffnung (s. Hochrechnung vom 19.März), heute vielleicht schon etwas von den Jungvögeln zu sehen, erfüllt sich nicht. Bei meiner Ankunft sitzt einer der Wanderfalken auf dem Antennenmast; er entfernt sich aber schon bald. Nach 5 Min. kommt der zweite aus dem Brutkasten, dreht eine Runde um den Turm und fliegt wieder hinein. Nach weiteren 5 Min. kommt er wieder heraus, ruft in den Kasten hinein und streicht dann ab. Nach abermals ca. 5 Min. kommt er zurück und fliegt unvermittelt hinein. Es dauert diesmal etwa 20 Min. bis er herauskommt. Es folgt ein mehrminütiges Putzen, dann zieht es ihn wieder hinein. Nach kurzer Zeit tritt er erneut auf den Balkon hinaus. Dort sitzt er einige Zeit, bevor er wieder in der Nistkastenöffnung verschwindet. Dann dauert nahezu eine halbe Stunde, bevor er zu einer neuerlichen Ehrenrunde um den Turm erscheint – wohl eine gymnastische Einlage zur Lockerung der Muskulatur. Während der anderthalbstündigen Beobachtungszeit hat sich der erste Wanderfalke nicht wieder am Brutplatz gezeigt. – Vorwiegend sonnig, 10°, 09.00 – 10.30 Uhr -.

    4.05.2009, 21:03 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 19.03.09

    Jetzt ist es definitiv, unsere Wanderfalken haben bereits wieder mit der Brut begonnen. Um 13.15 Uhr vollziehen sie einen formvollendeten Brutwechsel, den ich am Sonntag verpasst hatte. Damals vollzog sich der Wechsel (?) in dem Augenblick, als einer der Vögel flügelschlagend auf dem Balkon (Nistkastenvorbau) landete und der andere im gleichen Moment ebenfalls flügelschlagend heraus kam. Ich konnte jedoch, wegen eines Wimpernschlages im falschen Moment nicht mit letzter Sicherheit sagen, welcher der beiden sodann das Brutgeschäft übernahm. – Bei meiner Ankunft heute sitzt ein Wanderfalke auf der vorletzten Antennen-Ausbaustufe, streicht nach gut 5 Minuten ab, ist nach weiteren 5 Minuten wieder da. Nach einer weiteren Abwesenheit erscheint er auf dem Geländer unterhalb des Nistkastens. Dort beginnt er mit einer ausgiebigen Körperpflege, wobei er weder Kopf noch Krallen ausspart. Er nimmt sich dafür ca. 50 Minuten Zeit, auch für einen anpassungsfähigen Beobachter schon eine echte Geduldsprobe. Dann endlich hebt er ab, beschreibt einen Halbkreis und landet auf dem äußeren Rand des Balkons. Dort verharrt er einen Moment und geht dann in seinem recht unbeholfenen Gang (ist ganz offenbar nicht sein Ding) bis zur Öffnung des Brutkastens, ein kurzen Gackern, sogleich kommt der zweite Falke heraus, hebt ab, statt seiner der erste sogleich postwendend hinein.
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    Das Wanderfalken-Weibchen legt im Abstand von 1 – 3 Tagen insgesamt 3 – 4, ausnahmsweise auch 5 Eier. Gebrütet wird i. d. R. ab dem 1. oder 2. Ei. Die Brutdauer pro Ei beträgt ca. 30 Tage. Das Schlüpfen der Küken kann sich, dem Legeabstand gemäß, bis zu einer Woche hinziehen, was für die Falken eine Brutzeit von bis zu 38 Tagen bedeuten kann. Flügge sind die Nestlinge nach etwa 40 Tagen. – Fazit: Mit dem Schlupf der Jungfalken ist ab dem 14. April (15.03. + 30 Tage) zu rechnen. Ich denke, ich werde rechtzeitig wieder vor Ort sein. – Sonnig, 6°, 10.00 – 11.15 Uhr -.

    21.03.2009, 17:21 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 13.93.09

    Nach 10minütiger Wartezeit tritt ein Wanderfalke laut gackernd auf seinen Balkon heraus. Er verweilt dort etwa 10 Minuten, dann zieht es ihn wieder in seinen Nistkasten. Denkbar, dass das Brutgeschäft, das bei Wanderfalken schon nach der ersten Eiablage beginnen kann, bereits im Gange ist. Die nächsten 20 Minuten tut sich nichts am Turm. Dann erscheint der zweite Falke am Himmel. Er verweilt nur wenige Minuten auf dem Antennenmast (vorletzte Ausbaustufe) und streicht dann wortlos ab. Nachdem sich in weiteren 20 Minuten keiner der Falken wieder zeigt, streiche auch ich ab –habe schließlich noch einiges vor. – Sonnenschein, 7°, 10.00 – 11.00 Uhr -.

    15.03.2009, 10:55 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 04.03.09

    Heute schon einmal ein unfreiwilliges persönliches Ausdauertraining für die neue Beobachtungssaison. Trainingsgelände: Fernsehturm Osnabrück. In den ersten 30 Minuten absolute Funkstille am Turm. Dann vernehme ich von hoch oben ein Gackern. Ein Wanderfalke kommt heran, umkreist die Turmspitze lediglich einmal und entfernt sich wieder. Erneut vergehen mehr als 15 Minuten. Dann gackert es wieder, ein Falke erscheint, landet jedoch auf der windgeschützten Seite einer der Plattformen. Ein zweiter kommt hinzu. Schon bald wird es dort oben wieder lauter. Ich sehe 2 Wanderfalken aufgeregt jenseits des Turms aufsteigen. Gleich darauf sehe ich einen dritten, offenbar ein ungebetener Gast, denn sogleich beginnt man sich zu attackieren. Es entsteht für wenige Augenblicke eine unübersichtliche Situation, so dass ich nicht sagen kann, ob der Platzhirsch obsiegt hat oder ob die Sache vorerst unentschieden ausgegangen ist. Fazit für den Moment: Alle drei Falken haben sich vom Turm entfernt. Für mich ein günstiger Augenblick, mich ebenfalls zurückzuziehen. – Sonne, 11°, 13.00 – 14.00 Uhr -.

    5.03.2009, 00:21 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 29.05.08

    Gegen 07.30 Uhr befindet sich ein junger Wanderfalke (Wf) auf dem Rundum-Steg unterhalb des Brutkastens, der inzwischen leer zu sein scheint. Er umkreist rufend, hüpfend und flügelschlagend das ein und andere Mal den Turm. Nach etwa einer halben Stunde kommt ein Altvogel mit einer taubengroßen Beute, serviert sie aber nicht auf dem Laufsteg sondern legt sie auf dem Absatz vor dem Turmausstieg ab, wohl um auch den letzten Sproß der Familie zu seinem ersten Flug zu animieren. Er verweilt dort ca. 10 Min. bevor er abhebt, den Turm einige Male umfliegt und auf der oberen Mini-Plattform landet. Derweilen hüpft der Jungfalke auf dem Steg oberhalb des Ausstieges unruhig hin und her, nach dem darunter liegenden Leckerbissen gierend. Um ihn zu erreichen müsste er aber den Steg verlassen und 2 – 3 m hinunter fliegen. Da er dazu aber noch keine rechte Traute hat, setzt er schließlich seine ’Wanderung’ um den Turm fort. – Verschleierte Sonne, 18°, 07.30 – 08.30 Uhr -.

    5.06.2008, 16:57 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 26.05.08

    Auf dem Turm heute 4 Wanderfalken (Wf). Ein Altvogel sitzt auf dem Sicherheitsgitter vor dem Ausstieg. Ein noch sehr unsicherer Jungvogel auf dem linken Holm des Brutkastens, ein zweiter auf dem rechten, seine Schwingen für den bevorstehenden Start ins Leben trainierend. Ein weiterer Wf hoppelt auf dem unterhalb des Nistkastens um den Turmkorpus herum verlaufenden Steg, wo er schon bald den Blicken entschwindet. Ob es sich hierbei um den zweiten Altvogel oder einen dritten Jungvogel handelt, der den Brutkasten bereits verlassen hat, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht lässt sich das im Nachhinein noch klären. – Bedeckt, 11°, 08.00 – 09.00 Uhr -.

    5.06.2008, 16:54 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm | Schlagworte: |

    Os.-Fernsehturm – 30.04.08

    Was tut sich wohl inzwischen bei den Wanderfalken (Wf)? Das will ich heute feststellen, nachdem ich die beiden zuletzt am 05.03. bei Balz und Kopulation gesehen hatte. Das Weibchen hält gegen 07.00 Uhr auf einer der seitlichen Sitzstangen des Nistkastens Wache. Es sitzt dort nahezu eine volle Stunde, mehr oder weniger regungslos, wenn man von gelegentlichen Kopfbewegungen anlässlich der Beobachtung seines Umfeldes und mehrmaligem Kopfnicken einmal absieht. Letzterem folgt das mehrmalige Auswürgen von Gewölle, das Knochenstücke, Reste von Federkielen, Getreidekörner und Chitinteile aus den Beutetieren und sicher auch schon mal einen Taubenring enthalten kann. – Nach ca. 15 Min. erscheint auch das Männchen und bezieht Position auf der Spitze der vorletzten Ausbaustufe des Antennenmastes. Es verschwindet jedoch bald wieder, aber in einem eher untypischen Flatterflug, ist aber nach 5 Min. wieder da. In der Folgezeit unternimmt er immer wieder kurze Bewegungsflüge. Gegen 08.00 Uhr streicht es erneut ab. Als es nahe am Brutkasten vorbeifliegt hebt auch das Weibchen zu einem kurzen Flug ab, kehrt zurück und verschwindet im Brutkasten. Er bezieht wieder seine Sitzwarte im oberen Antennenbereich. – Da ein erfahrenes Brutpaar, wie das unsere, eine derart lange Brutpause wohl nicht einlegt haben würde, dürfte das geduldige Ausharren des Weibchens am Brutkasten der Bewachung der schon geschlüpften, aber noch nicht wanderlustigen Nestlinge gedient haben. – “Schau´n mer mal!“
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    Wanderfalken sind bei uns sog. Teilzieher. Während die Altvögel im Brutgebiet überwintern, ziehen die Jungvögel im ersten Jahr gen Süden, wie übrigens auch die nördlichen und östlichen Populationen. Wanderfalken sind ausgesprochene Vogeljäger, die ihre Beute in Verfolgungsjagden im freien Luftraum erlegen. Bei Jagdflügen erreichen sie Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h, bei Stoßflügen bis 90 m/sec, was, wenn ich richtig liege, um die 200 km/h entsprechen dürfte. Sie haben ein großes Beutespektrum, von Singvögeln aller Art über Rabenvögel, Möwen und Limikolen bis hin zu Gänsen. Die mit Hinterkralle und Vorderzehen gegriffenen Vögel werden durch Bisse in Hinterkopf oder Halswirbel getötet. Hauptnahrungsgrundlage für die Jungenaufzucht sind Tauben. Taubenzüchter am Schinkelberg beklagen daher auch die Dezimierung ihrer Bestände durch die Falken. – Die Balz der Vögel beginnt schon im Januar. Bereits mehrere Wochen vor Brutbeginn ist die Beuteübergabe an das Weibchen zu beobachten. Das Männchen probt wohl schon mal für den Ernstfall, denn es hat das Weibchen während der gesamten Brutzeit zu versorgen. Dafür übernimmt das Weibchen neben der Eiablage auch den Großteil des Brutgeschäftes. Die Brutdauer pro Ei beträgt im Mittel 29 Tage. Wird bereits das erste Ei bebrütet, schlüpft der Nachwuchs bei einem Gelege von 3 – 4 Eiern in einen Zeitraum von bis zu einer Woche. Die Nestlingszeit beträgt 36 Tage, gelegentlich länger. Dabei müssen die Jungvögel 3 – 6 x täglich geatzt werden. Die vom Erzeuger herangeschaffte Beute wird vom Weibchen zerteilt und verfüttert, wenn nötig auch aus ihrem Kropf. Kleinere Beute wird kurz vor der Landung mit dem Schnabel aus den Fängen genommen und vor dem Weibchen abgelegt. – “Wißt ihr jetzt Bescheid?“

    1.05.2008, 17:44 | Kategorie: Beobachtungen,OS-Fernsehturm,Osnabrück | Schlagworte: |

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